Der Klimawandel und die damit resultierenden Ernteausfälle machen den Landwirtinnen und Landwirte zunehmend zu schaffen. Nicht nur lange Dürreperioden, sondern auch zunehmende Starkregenereignisse, wie im vergangenen Juli, richten auf den heimischen Äckern große Schäden an. Um auf die fortschreitenden Umweltveränderungen und die wachsenden Sorgen der Agrarbranche aufmerksam zu machen, veranstaltet das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) im September einen digitalen Klimamonat, der auf zahlreichen Online-Plattformen, wie agrar4future.de und auf Social-Media statt.

Höhepunkt des Klimamonats ist der erstmals stattfindende „Grüne Berufe für einen Tag“ am 22. September. An diesem Aktionstag können interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch Medienschaffende für einen Tag in einen Betrieb der Agrarwirtschaft „hineinschnuppern“. Anmeldungen werden noch bis zum 10. September entgegengenommen.
Medienvertreterinnen und Medienvertreter finden hier einen Überblick aller teilnehmender Unternehmen sowie deren Schwerpunkte:
Aktionstag Grüne Berufe für einen Tag

Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus

„Die Agrarbranche leistet einen sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. Hier wird in so vielen Bereichen geforscht, um dem Klimawandel zu begegnen und die Jobvielfalt ist dabei enorm“, betont Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft. Mit verschiedenen Aktionen will das FML auf die extremen Wetterschwankungen und die damit verbundenen Ernteeinbußen aufmerksam machen und gemeinsam nachhaltige Lösungen finden.

Die deutsche Agrarbranche kämpft mit den Wetterextremen und das hat auch Konsequenzen für die Bevölkerung. So leidet beispielsweise die Qualität des Getreides, das nur noch als Tierfutter und nicht mehr für die Herstellung von Getreideprodukten wie Brot geeignet ist.

Der Klimamonat soll den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch zeigen, was bereits alles für den Klimaschutz getan wird. „Es werden verschiedene Projekte aus der Agrarbranche vorgestellt, die verdeutlichen, dass es auch für die Landwirtschaft immer wichtiger wird, nachhaltig zu wirtschaften und dabei Lebensmittelversorgung, Tierwohl und Naturschutz in den Einklang zu bringen“, so Fließ weiter. Ganz im Zeichen des Klimaschutzes steht auch der Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“, der im Rahmen des digitalen Klimamonats stattfindet.

Aktionstag „Grüne Berufe für einen Tag“ am 22. September

Im Mittelpunkt des Aktionstages steht die Bedeutung und Vielfalt der Grünen Berufe, die bei der Bewältigung der ökologischen Herausforderungen unserer Zeit eine entscheidende Rolle spielen. Denn die Agrarwirtschaft ist eine der innovativsten Branchen in Deutschland. Schon heute leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. 200 Verbraucherinnen und Verbraucher haben die Gelegenheit, in die Welt dieser Berufe einzutauchen und mit Beschäftigten aus der Agrarbranche ins Gespräch zu kommen. Was bedeutet es, als Pflanzentechnologe neue, nachhaltige und klimaresiliente Kulturpflanzen zu entwickeln oder in der Lebensmittelverarbeitung in einer Zuckerfabrik zu arbeiten?

23 Unternehmen in ganz Deutschland machen mit und öffnen an diesem Tag ihre Türen. Zu entdecken gibt es Pflanzenzüchtung, Futtermittelherstellung, Lebensmittelproduktion und Agrarhandel und vieles mehr. Mit dabei sind zum Beispiel Karls Erdbeerhof bei Rostock (Mecklenburg-Vorpommern), Bayer CropScience in Borken (NRW) oder Nordzucker in Schladen (Niedersachsen).

Neben Praktikumsplätzen für Bürgerinnen und Bürger, bietet das FML auch Medienvertreterinnen und Medienvertreter die Möglichkeit einen Tag lang bei einem Unternehmen in ihrer Nähe mit anzupacken, sich umzuschauen und auszutauschen. Interessierte können sich hier einen Überblick aller teilnehmenden Unternehmen verschaffen und sich für den Aktionstag noch bis zum 10. September anmelden: https://www.moderne-landwirtschaft.de/gruene-berufe/

Doch was sind Grüne Berufe?

Das Forum Moderne Landwirtschaft möchte auch auf den Fachkräftemangel in der Agrarbranche aufmerksam machen und junge Menschen für einen Beruf in der grünen Branche begeistern. „Der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche zu spüren“, sagt Lea Fließ. „Wir wollen nicht nur einen transparenten Blick hinter die Kulissen bieten, sondern junge Menschen für einen Job in unserer Branche begeistern und sie ermutigen, gemeinsam mit uns die Landwirtschaft von morgen zu gestalten“, so Fließ weiter. Dabei wissen viele gar nicht, was Grüne Berufe sind.

Grüne Berufe, auch Umweltberufe oder Nachhaltigkeitsberufe genannt, sind Tätigkeiten und Arbeitsfelder, die sich mit Umweltschutz, Naturschutz, Nachhaltigkeit und ökologischen Belangen befassen. Diese Berufe stehen in engem Zusammenhang mit dem Schutz der Umwelt, der Erhaltung natürlicher Ressourcen, der Förderung erneuerbarer Energien und der Umsetzung nachhaltiger Praktiken in verschiedenen Branchen.
Die meisten Grünen Berufe gibt es in der Land-, Milch-, Haus- und Forstwirtschaft. Das Landwirtschaftsministerium zählt 14 Ausbildungsberufe dazu: Brennerin/Brenner, Fachkraft Agrarservice, Fischwirtin/Fischwirt, Forstwirtin/Forstwirt, Gärtnerin/Gärtner, Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter, Landwirtin/Landwirt, Pflanzentechnologin/Pflanzentechnologe, Milchtechnologin/Milchtechnologe, Milchwirtschaftliche/r Laborant/in, Pferdewirtin/Pferdewirt, Revierjägerin/Revierjäger, Tierwirtin/Tierwirt und Winzerin/Winzer.

Über 800 Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft unbesetzt

Die Landwirtschafts-Branche ist nach wie vor ein wichtiger Arbeitgeber. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland sind in der Landwirtschaft beschäftigt, das sind zwei Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland. Viele von ihnen haben bereits eine Ausbildung absolviert. Für das Ausbildungsjahr 2021/2022 konnte der Deutsche Bauernverband steigende Zahlen bei den Ausbildungsverträgen in den Grünen Berufen verzeichnen, dennoch fehlen in diesem Ausbildungsjahr weiterhin 852 Auszubildende in der Landwirtschaft (ausgeschriebene Ausbildungsstellen auf der Vermittlungsseite der Arbeitsagentur).

 

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