BETA-CLIMATE | EIP-AGRI Projekt im Zuckerrübenanbau
Kernthemen sind die Bekämpfung eines bestimmten Schadinsekts der Zuckerrübe – die Schilf-Glasflügelzikade – wie auch der Anbau ausgewählter Zwischenfrüchte und die mechanische Bearbeitung vor und in der Zuckerrübe zu unterschiedlichen Zwecken wie der Unkrautbekämpfung und zum Erosionsschutz.
Klimawandel & Folgen im Zuckerrübenanbau
Die sogenannte Schilf-Glasflügelzikade verursacht massiven Schaden an der Zuckerrübe. Sie profitiert vom Klimawandel und tritt seit einigen Jahren vermehrt in Baden-Württemberg auf. Durch die Übertragung eines Bakteriums wird in der Zuckerrübe die Krankheit SBR („syndrom basses richesses“) ausgelöst. Als Folge sinkt der Zuckergehalt in der Rübe dramatisch ab.
Schadbild der Schilf-Glasflügelzikade
Gelbliche Verfärbungen und absterbendes Gewebe der Rübe zeigen das Schadbild der Schilf-Glasflügelzikade. Deren Population ist optimal an Fruchtfolgen mit Rüben angepasst. Die 5 bis 9 mm großen Zikaden fliegen in den Bestand ein, saugen an der Pflanze und legen anschließend ihre Eier in den Boden ab. So können sich die Nymphen – Zikaden im Jungstadium – optimal an der Wurzel der Zuckerrübe entwickeln.
Unterschiedliche Ansätze zur Bekämpfung
Im Projekt werden unterschiedliche Ansätze getestet, um die Zikade von der Rübe fernzuhalten. Hierbei werden Mittel wie beispielsweise Schwefel appliziert, um die Zikade durch Ausgasung und Maskierung der Pflanze zu vergrämen. Weiterhin wird eine Behandlung mit Biostimulanzien getestet, um die Widerstandsfähigkeit der Pflanze zu erhöhen und somit den möglichen Selbstschutz zu verbessern.
Erste Ergebnisse im Projekt
Neben Feldversuchen werden die Versuche auch im Gewächshaus mit dem Projektpartner LTZ Augustenberg durchgeführt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass der Zuflug der Zikaden durchaus verringert werden kann.
Erosionsschutz und Unkrautunterdrückung
Die zweite Säule des Projektes BETA-CLIMATE greift thematisch hier ein. In unterschiedlichen Mischungen von Zwischenfrüchten (Anbau zwischen zwei Hauptkulturen) wird sowohl der abwehrenden Effekt auf die Zikade als auch deren Potential für den Schutz vor Erosionen und der Unkrautunterdrückung bewertet.
In Bezug auf die mechanische Unkrautbearbeitung ist besonders im nassen Frühjahr 2023 deutlich geworden, dass die mechanische Bearbeitung witterungsbedingt natürliche Grenzen hat.