Als Wiederkäuer haben Kühe die besondere Fähigkeit das Gras vom Grünland zu verwerten und daraus Milch zu erzeugen. Dabei setzen sie im Rahmen ihres speziellen Verdauungsprozesses – sie haben vier Mägen, in denen Bakterien das Futter zersetzen – das klimarelevante Treibhausgas Methan frei. Sie rülpsen es unweigerlich aus.

Die ausgestoßene Menge an Methan ist dabei abhängig von der aufgenommenen Menge an Futter und dessen Zusammensetzung, z.B. dessen Faser-, Fett- und Stärkegehalt. Der relative Methanausstoß ist umso geringer, je höher die Futtereffizienz (Verhältnis Milchleistung zu Futteraufnahme) ist.

Hier setzt die Methanberatung vom LKV Bayern an. In einem ersten Testlauf wurden auf teilnehmenden Betrieben neben weiteren relevanten Kennzahlen für das Herdenmanagement auch die Methanmenge der Kühe erfasst. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den Landwirt:innen, aus den Messergebnissen sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung der Methanmenge abzuleiten.

Methanausstoß von Milchkühen berechnen

Im Rahmen europäischer Forschungsprojekte wurde ein Verfahren entwickelt, um neben anderen Milchinhaltstoffen auch den Methanausstoß von Kühen über Mittelinfrarotspektren (MIRS) aus der Milch zu berechnen. Die Menge an Methan kann so direkt aus der Milchprobe ermittelt und ausgewertet werden. Eine weitere Unterstützung zur Berechnung bietet der Treibhausgas-Rechner (THG-Rechner) der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

Optimierung von Klimabilanz & Betrieb

Durch die Einbindung der betrieblichen Methanauswertung in die Fütterungsberatung können mögliche Ursachen für einen erhöhten Methanausstoß direkt aufgedeckt und Lösungsansätze besprochen werden.

Einflussfaktoren auf Methanproduktion

Wichtige Einflussfaktoren auf die Methanproduktion durch die Kuh haben die Qualität des Grundfutters und vor allem deren Verdaulichkeit. Hierfür wird das Futter im LKV-Futterlabor untersucht, um zu wissen, wie gut die Kühe allein über das Grundfutter versorgt sind und was eventuell durch andere Futtermittel ergänzt werden muss.

Klimawirkung der Milcherzeugung positiv beeinflussen

Durch optimale Rationsgestaltung und Grundfutterqualitäten werden eine hohe Futteraufnahme und optimale Futter- und Nährstoffeffizienzen sichergestellt. Positiv auf die Methanmenge wirken Grundfutter vom Grünland und die Möglichkeit des Weidegangs für die Tiere.

„Eine optimierte Fütterung und Tierbetreuung reduzieren den Methanausstoß, vermindern die Klimawirkung, unterstützen das Tierwohl und verbessern die Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung“, erklärt Fütterungsberaterin Jeanette Stockbauer vom LKV Bayern.