Tiergesundheitsmanagement | Gesunde Tiere & nachhaltige Lebensmittelproduktion
Tierwohl, Versorgungsicherheit, Klimaschutz und schonender Umgang mit Ressourcen sind wichtige Aspekte bei der Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Eiern.
Für eine nachhaltige, ressourcenschonende und zukunftsorientierte Nutztierhaltung und Lebensmittelgewinnung ist die Gesundheit der Tiere von enormer Bedeutung. Weltweit können rund zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen ausschließlich durch Tierhaltung genutzt werden. Der Erhalt des Tierwohls und der Tiergesundheit ist eine wichtige Aufgabe, die Veterinärmedizin und Landwirtschaft nur gemeinsam meistern können.
„Jegliche Erkrankung stellt natürlicherweise auch eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens der erkrankten Tiere dar. Schon aufgrund dieses Zusammenhangs sollte alles für die Gesunderhaltung und, wenn nötig, für die effektive Behandlung von Tieren getan werden.“
Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit (BfT)
Der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) mit seinen Mitgliedern unterstützt mit Tiergesundheitsprodukten und Innovationen für den tiermedizinischen Fortschritt Landwirte und Tierärzte, die Gesundheit ihrer Tierbestände zu sichern.
Umfassendes Gesundheitsmanagement
Viele Faktoren tragen zur Tiergesundheit bei. Durch ein optimales Gleichgewicht zwischen verschiedenen Faktoren, die sich auf die Tiergesundheit auswirken können, wie die Ernährung, die Haltung, die Hygiene, soll das höchstmögliche Tiergesundheitsniveau erreicht werden. In enger Kooperation können Landwirte und Tierärzte die richtigen Maßnahmen für den Tierbestand erarbeiten.
Wie funktioniert moderne Bestandsbetreuung?
Nur mit gesunden Tieren kann die Versorgung mit tierischen Lebensmitteln sichergestellt werden, ohne dabei ein Übermaß an Ressourcen zu nutzen. Dr. Michael Schmaußer, Tierarzt in Freising, spricht über seine Erfahrungen als bestandsbetreuender Tierarzt.
Methoden für mehr Tiergesundheit
Innovative Methoden in der Tiergesundheit umfassen beispielsweise neue Methoden zum digitalen Monitoring, zur Diagnostik und Prävention, Investitionen in Biosicherheit und Zoonose-Überwachung, Pharmazeutika und spezifische Maßnahmen zur Krankheitsprävention, wie etwa Impfstoffe, aber auch Haltungsbedingungen, die geeignet sind, das Tierwohl weiter zu verbessern.
Digitalisierung im Milchviehbetrieb
Innovative digitale Lösungen wie tragbare Sensoren, KI gesteuerte Überwachungssysteme zur schnelleren Erkennung von Anzeichen einer Erkrankung, optimierte Fütterung und neue Diagnostika helfen dabei, die Tiergesundheit im Bestand zu stabilisieren und zu verbessern. Frank Cordes, Milchviehhalter in Norddeutschland, gibt einen praxisnahen Einblick.
Produktive und nachhaltige Tierhaltung
Ein guter Tiergesundheitsstatus entspricht dem Prinzip der Nachhaltigkeit, trägt zum Tierwohl bei und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt. Es werden weniger natürliche Ressourcen wie Futter und Wasser benötigt und Treibhausgasemissionen verringert. Eine gute Tiergesundheit vermindert Verluste durch Krankheiten in Nutztierbeständen und damit auch Lebensmittelverluste direkt an der Quelle.
„Das Tiergesundheitsmanagement ist wichtig, um die Tiergesundheit und das Tierwohl zu erhalten, zu überwachen und zu verbessern. Gleichzeitig wird dadurch die Lebensmittelsicherheit gewährleistet. Eine effektive Bestandsbetreuung kontrolliert ebenso den Tierarzneimitteleinsatz und kann auch den Antibiotika-Einsatz minimieren. Das zahlt sich dann auch auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zurück.“
Dr. med. vet. Michael Schmaußer, Fachmann für Tiergesundheitsmanagement
Innovationen in der Tiergesundheit
Dem Einsatz von Tierarzneimitteln zur Krankheitsvorbeuge und Behandlung ist es in erster Linie zu verdanken, dass Krankheiten bei lebensmittelliefernden Tieren erfolgreich bekämpft werden konnten und können. Neue und verbesserte Lösungen unterstützen Landwirte und Tierärzte dabei, hohe Standards für Tiergesundheit zu erfüllen.